Beschreibung Aktionstag Europäischer Datenschutztag

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Europäischer Datenschutztag

Die weithin hörbare Melodie des Telefons schreckt Marcus um 8 Uhr morgens aus dem Schlaf. „Ja, wer ist da?“ nuschelt er noch kaum bei Bewusstsein in den Hörer. „Guten Tag, spreche ich mit Herrn K.?“ ertönt die professionelle, aber unpersönliche Stimme einer Frau am anderen Ende der Leitung. „Ja, der bin ich, mit wem spreche ich denn?“ Die Frage des jungen Mannes klingt routiniert, als wäre er mit dem Prozedere bereits bestens vertraut. „Lotterie Y, Sie sind bei uns Kunde. Wir möchten noch einmal Ihre Kontonummer mit Ihnen abgleichen. Wären Sie so freundlich, sie uns noch einmal vorzulesen?“ Entnervt schaut Marcus auf das Display. Der Anruf ist selbstverständlich anonym, wie all jene dieser Art aus den letzten Wochen. Ohne weiteren Kommentar legt er auf. Er kennt keine Lotterie Y und hat auch schon seit Jahren an keinem Glücksspiel teilgenommen. Die Anrufe erfolgen fast täglich, teilweise zu unangebrachten Zeiten, vor 8 Uhr morgens oder nach 21 Uhr abends.

Solche und ähnliche Folgen kann es haben, wenn Privatunternehmen sich nicht an den Datenschutz halten. Telefonnummern, Namen und Adressdaten werden gern weiter verkauft, je mehr Informationen über die Person vorliegen, desto wertvoller sind ihre Daten.

Unter Anderem aus diesen Gründen wurde der Europäische Datenschutztag auf Initiative des Europarats ins Leben gerufen und am 28. Januar 2007 erstmalig begangen.

Das Datum wurde auf den 28. Januar festgelegt, weil 1981 an diesem Tag die Europäische Datenschutzkonvention unterschrieben wurde. In diesem völkerrechtlichen Vertrag ist der Datenschutz und der Umgang mit dem Datenaustausch in Europa geregelt.

Der Aktionstag soll die Menschen in Europa für das Thema sensibilisieren. Seit 2008 haben sich auch Kanada und die USA der Initiative angeschlossen und begehen am selben Tag den Data Privacy Day. Alle mit dem Datenschutz befassten Organisationen veranstalten an diesem Tag verschiedenste Aktionen, um die Bürger zu informieren. Die unterzeichnenden Staaten verpflichten sich, die Rechte und Freiheiten der Bürger bei der automatischen Datenverarbeitung zu achten und zu schützen.

Vor dem Aktionstag fand 2013 bereits vom 23. bis 25. Januar in Brüssel eine Datenschutzkonferenz statt. In Deutschland luden die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern zu einer Veranstaltung in Berlin zum Thema „Eine Datenschutz-Grundverordnung für Europa – internationale Perspektiven“ ein. In Liechtenstein beschäftigte man sich mit der Frage „Habe ich wirklich nichts zu verbergen?“ und diskutierte den Preis von Privatsphäre im Internet-Zeitalter. Die Veranstaltungen waren kostenlos, aufgrund der begrenzten Kapazitäten war aber eine Voranmeldung erforderlich.

Die angestrebte Reform der Datenschutzvorschriften innerhalb der EU soll die Privatsphäre stärker schützen und gleichzeitig die europäische Wirtschaft ankurbeln. Um den Datenschutz angesichts der zunehmenden Globalisierung auch durch nicht-europäische Anbieter und Unternehmen zu gewährleisten, sollen diese den EU-Vorschriften unterliegen, sobald sie die Dienste im europäischen Binnenmarkt anbieten.

Beim jährlichen Aktionstag wird jeweils über den aktuellen Stand informiert und weitere Vorschläge zur Grundverordnung werden diskutiert. Hierbei stehen die Fragen im Vordergrund, wie außereuropäische Unternehmen auf die europäischen Pläne reagieren und ob etwa ein US-Unternehmen überhaupt gleichzeitig europäische und US-amerikanische Datenschutzregeln einhalten kann. Auch die Folgen aus der Sicht der Europäer als Konsumenten gehören mit in die Überlegungen. 2013 zeigte sich vor allem, dass die Internetgiganten sich gegen die europäischen Pläne äußerten. Sie drohten mit Kostensteigerungen für die Nutzer und plädierten für die Selbstregulierung. Auch die Bußgelder für Verstöße sind diesen Unternehmen zu hoch.

Generell sollte vorsichtig mit den eigenen Daten umgegangen werden. Gerade im Internet muss man sich für diverse Portale anmelden. Empfehlenswert ist an dieser Stelle, wirklich nur bei seriösen Anbietern, denen man vertraut, wahre Angaben zu tätigen. Allzu schnell ist eine E-Mailadresse mit der Wohnadresse und dem Namen verknüpft.

Infos auf einen Blick

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