Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels
Sklaverei ist mehr als ein dunkles Kapitel der Geschichte! Im Jahr 2007 wurde das erste gesetzliche Verbot der Sklaverei 200 Jahre alt. Aus diesem Anlass beging die UN den 25. März als Welttag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels. Am 17. Dezember 2007 beschloss die UN Generalversammlung, diesen Gedenktag in ihren Kalender aufzunehmen.
Das Wort Sklave ist ein Erbe der Zeit der Antike. Die Griechen sagten mit dem Wort „skyalao“: Ich mache Kriegsbeute. Bei den Römern entstand daraus die Bezeichnung „sclavus“ für Sklaven. Diese stammten aus Kriegszügen, waren Teil der erbeuteten Schätze und stellten somit einen Teil des Solds römischer Legionäre dar. Kriegsgefangene aus reichen Familien erkauften sich die Freiheit. Einzelne Menschen erhielten ihre Freiheit für besondere Leistungen zurück.
Dieses System, das Gefangene in Kriegsbeute und damit zur Ware degradiert, bestand zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Teilen von Afrika. Dort kauften europäische Händler Sklaven ein und transportierten sie ab 1510 in die Karibik sowie nach Nord- und Südamerika. Aufgrund des hohen Bedarfs an Arbeitskräften auf den Plantagen wuchs der Sklavenhandel zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig des 18. Jahrhunderts.
Der internationale Gedenktag erinnert an die Opfer des transatlantischen Sklavenhandels. Wie beispielsweise an die 132 Menschen, die Kapitän Luke Collington 1781 über Bord werfen ließ. Er kassierte lieber die Versicherung für ihren Tod, statt sie krank und geschwächt billiger zu verkaufen. Die englische Justiz verurteilte ihn später wegen Versicherungsbetrugs.
Dieses Ereignis gilt als Anstoß dafür, dass Großbritannien den Sklavenhandel am 24. Februar 1807 mit dem Slave Trade Act verbot. In den Südstaaten Nordamerikas endete die Sklaverei erst 1865. Die Nordstaaten erkämpften im Bürgerkrieg die Freiheit der Sklaven der Südstaaten. Für diese waren Sklaven, ihrer Ansicht nach, wirtschaftlich notwendig. Sie verteidigten im Bürgerkrieg ihre Art zu leben, ihre Weltsicht und ihren Wohlstand.
Der Welttag gilt, nach dem Willen der UN, nicht nur der Erinnerung an die Opfer, die der Sklavenhandel vor 200 Jahren forderte. Der Gedenktag soll auch Anlass sein, an die heute wirtschaftlich Abhängigen zu denken.
Schätzungen gehen davon aus, dass Weltweit über 20 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei, wie Zwangsprostitution, Zwangs- und Kinderarbeit, sind. Der Druck der Öffentlichkeit auf die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik zwingt diese, Gesetze, Kontrollen und Transparenz umsetzten.