Record Store Day
Die Schallplatte, für viele ein Stück eigene Geschichte. Am Record Store Day oder kurz RSD, geht es jedoch nicht nur um die schwarzen Scheiben aus Vinyl, sondern um Tonträger ganz allgemein. Eigentlich hat es viel zu lange gedauert, bis dieser Aktionstag endlich initiiert wurde. Erst seit 2007 wird der Record Store Day – der Tag der guten alten Plattenläden also – weltweit am 3. Samstag im April gefeiert und ist in Deutschland leider noch viel zu wenig bekannt.
Teilnehmen können an diesem Aktionstag nur unabhängige Plattenläden, große Konzerne oder Online-Händler sind von ihm ausgeschlossen. Der RSD findet international statt und hat seine Ursprünge in den USA. Das erste Event organisierten Angestellte und Ladenbesitzer wie Eric Levin, Carrie Colliton, Brian Poehner, Michael Kurtz, Don Van Cleave und Amy Dorfman. Mittlerweile nehmen weltweit mehr als 2.000 Fachhändler an diesem Event teil, was den Record Store Day auch zum größten Musikevent überhaupt kürt. Verschiedene Künstler unterstützen den RSD aktiv, indem sie extra für diesen Tag, streng limitierte Scheiben herausbringen. Teilweise sind diese nur am Aktionstag und nur in dem teilnehmenden Plattenladen zu haben.
Dieser ganz spezielle Musiktag wurde ins Leben gerufen, um unabhängige Plattenläden vor dem Aussterben zu bewahren. Den hier bekommt man noch eine individuelle Beratung und hat eine ganz eigene Atmosphäre. Fokussiert wird an diesem Tag die Schallplatte, welche in den letzten Jahren wieder stark an Bedeutung gewonnen hat. Doch auch die CD und andere Tonträger fallen nicht einfach unter den Tisch. Regional, ebenso wie international ist dieses Event einer wichtiger Impulsgeber für die alternative Musikkultur. An RSD machen viele verschiedene Partys, Clubevents und weitere Gigs in Ländern wie beispielsweise Amerika, Großbritannien, Kanada, Irland, Holland, Frankreich und Deutschland die Nacht zum Tag. Auch Italien, Belgien und Japan haben sich dem Record Store Day verschrieben und feiern mit.
Ursprünglich wurde dieser Aktionstag ins Leben gerufen, um die einzigartige Kultur der Indie-Plattenläden zu würdigen. Musik wird heutzutage vermehrt aus dem Internet über Download- oder Streamingplattformen gekauft. Das spart für den Käufer Zeit und Geld, der Plattenladen um die Ecke hat deswegen jedoch immer weniger Kunden und muss um Sein überleben kämpfen. Seit Einführung des Record Store Day herrscht am Aktionstag ein Andrang auf die vielen kleinen Geschäfte wie sonst nur an Weihnachten.
Die Herstellung ist schwierig und teuer
Die Herstellung von Schallplatten ist nicht nur aufwendig und kompliziert, sondern auch nur mit teuren und seltenen Spezialmaschinen möglich. Viel Know-how und Handarbeit ist gefragt. Daher sind die Produktionskapazitäten stark begrenzt. Innerhalb Europas existieren nur noch eine Handvoll Presswerke, was die Herstellungskosten in die Höhe treibt. Ersatzteile für die Maschinen sind rar und treiben den Preis weiter in die Höhe. Trau dich und besuche doch mal den Plattenladen in deiner Nähe, du wirst sehen, Musikliebhaber treffen hier noch immer auf Gleichgesinnte und werden zu Entdeckern von wunderbaren Raritäten.