Internationaler Tag für biologische Vielfalt
Zwischen 1970 und 2005 sind Schätzungen zufolge 27% aller Arten auf der Erde ausgestorben.
Großes Massensterben unter den Lebewesen hat es zwar immer wieder gegeben, doch dieses Mal ist die Ursache eine ganz andere. Die biologische Vielfalt wird erstmalig durch eine einzige Spezies zerstört – nämlich durch den Menschen.
Um das Bewusstsein und die Sensibilisierung für dieses Thema zu stärken, wurde von der UN der Internationale Tag der biologischen Vielfalt ins Leben gerufen. Dieser Welttag existiert seit 1993 und wurde vom 29. Dezember auf den 22. Mai verlegt. Das Datum spiegelt den 22. Mai 1992 wider, als die „Convention On Biological Diversity“ in Kraft trat.
Jedes Jahr wird ein anderes Thema in den Vordergrund gerückt, wie beispielsweise die nähere Betrachtung der Artenvielfalt auf Inseln. Im Zeitraum rund um diesen Aktionstag bieten teilnehmende Unternehmen und Vereine Sonderveranstaltungen an, wie Tage der Offenen Tür, Vorträge und Vieles mehr.
Wer sich für Artenschutz interessiert, hat in Deutschland sogar noch einen zweiten Tag ähnlicher Art zur Verfügung: Am 22. Juni findet der Tag der Artenvielfalt statt, an dem mit ähnlichen Veranstaltungen auf die Thematik hingewiesen wird.
Biologische Vielfalt wird auch Biodiversität genannt, womit Gattungen und Arten aller Lebewesen gemeint sind, sowie auch Unterschiede und Rassen innerhalb einer Art. Jede Art füllt eine ökologische Nische innerhalb ihres Lebensraums aus, hat also eine bestimmte Funktion.
Wespen bestäuben beispielsweise nicht nur Blüten, sondern sind auch gefährliche Räuber im Insektenreich, sozusagen die Löwen ihres Territoriums. Werden sie durch den Menschen in einem Gebiet stark dezimiert, wird dies eine Bevölkerungsexplosion von Mücken und anderen Insekten zur Folge haben, welche den Wespen als Beute dienen. Massenhaft Fliegen und Mücken haben wiederum Konsequenzen – eine Kettenreaktion, die unter Umständen gefährliche Folgen haben kann.
Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten, in denen vornehmlich die Wirtschaftlichkeit von Staat und Gesellschaft beachtet wurde, ist in der Moderne das Wissen um die Wichtigkeit von Umwelt und Artenvielfalt auf diesem Planeten stark gewachsen. Denn eines ist klar: Wir Menschen sind trotz allem immer noch Teil dieser Welt – und auch wir brauchen unsere Umwelt, denn wir leben in ihr, atmen in ihr und ernähren uns von ihr.