Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre
Die Erde hat eine Gesamtfläche von rund 510.000.000 km². Wasser nimmt davon circa 70,7%, also knapp 360.570.000 km² ein.
Somit bleibt eine Landfläche von ungefähr 149.430.000 km² oder 29,3% übrig. Auf dieser Fläche leben wir und nutzen ungefähr 9,6% (48.827.330 km² – Stand 2009) für landwirtschaftliche Zwecke. Waldfläche gibt es auf der Erde nur noch rund 7,9% (40.204.320 km² – Stand 2010). Vor circa 8.000 Jahren waren es noch annähernd 60.000.000 km².
Mittlerweile ist mehr als ein Drittel der Landmasse von Wüste bedeckt oder von Wüstenbildung bedroht.
Die Bildung von Wüsten oder wüstenähnlichen Landschaften nennt man auch Verödung. Von Desertifikation spricht man, wenn Gebiete die aufgrund ihres Klimas, eigentlich nicht davon betroffen sein sollten, aber trotzdem langsam unfruchtbar werden.
Dabei ist nicht das Klima an sich die wesentliche Ursache, sondern der Eingriff des Menschen in die Natur. Durch zum Beispiel Überbeanspruchung von Ackerland, Überweidung oder auch Abholzung geht die Vegetation zurück oder verschwindet ganz. Die Folge sind Wasserknappheit und Abtragung des Bodens durch Wind und Regen. Der Boden versandet oder versalzt, Leben ist hier nun nicht mehr möglich.
Durch Desertifikation sind mehr als 250 Millionen Menschen betroffen, sie kostet jährlich ungefähr 42 Milliarden Dollar und bedroht die Lebensgrundlage von rund 1 Milliarde Menschen. Seit 1995 findet daher am 17. Juni der Welttag zur Bekämpfung der Wüstenbildung und Dürre statt.
Dieser Welttag wurde als Ergänzung über ein Abkommen gegen die weitere Ausbreitung von Wüsten durch die UN-Generalversammlung beschlossen und soll auf die zunehmende Verödung vieler Landstriche und der damit auftretenden Probleme, wie beispielsweise Hunger, Armut und Massenwanderungen aufmerksam machen. An diesem Tag finden diverse Informationsveranstaltungen statt. Auch Kinder sollen bereits an die bestehende Problematik herangeführt werden.
Durch verschiedene Anbaumethoden wie beispielsweise der Bau von Terrassen, Steinwällen und Hecken oder durch Aufforstung von gerodeten Waldflächen wird versucht, Wüste wieder urbar zu machen. Doch solange wir mit den uns gegebenen Ressourcen weiterhin schamlos umgehen, hat dies kaum Aussicht auf Erfolg.
Weiterführende Informationen zum Thema #Umweltflüchtlinge und Anerkennung des Flüchtlings-Status bei der „Bundeszentrale für politische Bildung“ und zum Thema Dekade für Wüsten und die Bekämpfung der Wüstenbildung der GIZ