Bärengedenktag
Gemütlich trottet er durch den Wald, schnuppert immer wieder an Bäumen und Pflanzen, um seiner Beute auf der Spur zu bleiben. Hier im Wald fühlt er sich am wohlsten, er kann gehen, wohin er will. Fressfeinde, die ihm etwas anhaben könnten, hat er nicht.
Doch die Zweibeiner sind hinter ihm her, warum weiß er nicht. Bis jetzt haben sie ihn in Ruhe gelassen und nur beobachtet, doch seit er das Schaf gerissen hat, sind sie unermüdlich hinter ihm her und wollen ihm an den Pelz. Hier wird der Duft seiner Beute wieder stärker, sie muss hier irgendwo in der Nähe sein. Langsam schleicht er weiter.
Plötzlich sticht ihn etwas in die Seite, er guckt, nein ein Zweig ist das nicht. Es hetzt los, sie haben ihn wieder einmal aufgespürt. Zischend jagt etwas an seinem Ohr vorbei, knapp verfehlt. Er rennt weiter und merkt dabei gar nicht, dass er den Wald verlässt und sich auf offenes Gelände begibt. Hier jedoch ist eine Jagd auf ihn viel einfacher. Er wird erneut getroffen, trotzdem versucht er weiter zu rennen. Doch seine Beine geben unter ihm nach. Er sackt zur Seite. Bruno, der Bär ist tot.
Erschossen von drei Jägern, denen das Recht eingeräumt wurde, den ersten Bären, der seit mehr als 170 Jahren wieder seine Tatzen auf deutschen Boden gesetzt hatte, zu erschießen.
Der 26. Juni ist seit diesem Ereignis ein Gedenktag in Deutschland und soll an alle Bären erinnern, die ihr Leben lassen mussten, da sie der Deutsche nicht als Jagdkonkurrent in seinem Revier duldete. Dieser Gedenktag fand erstmals 2007, ein Jahr nachdem Bruno erschossen wurde, statt. Ausgerufen von der STIFTUNG FÜR BÄREN soll er an alle Bären, die erschossen worden oder in tierquälerischen Haltungen dahin vegetieren müssen, erinnern, aufrütteln es besser zu machen und mehr Akzeptanz entstehen lassen.
In anderen Ländern leben große Raubtiere, wie beispielsweise Wolf, Tiger und Bär einträchtig miteinander zusammen. In Deutschland muss hier noch ein Umdenken stattfinden. Das größte Raubtier das Deutschland besitzt ist die Kegelrobbe, durch die Wälder streift nichts, was größer als Dachs oder Fuchs wäre. Dabei ist jedoch genug Platz vorhanden, auch für Bären und Wölfe, wie man anhand der Lausitz, wo Wölfe langsam wieder heimisch werden, sehen kann.