Internationaler Tag der Gerechtigkeit
Am 17. Juli findet jährlich ein UN–Welttag zu einem Thema statt, das unerlässlich für das Funktionieren von Staat und Gesellschaft ist und jeden einzelnen Menschen betrifft.
Gemeint ist der internationale Tag der Gerechtigkeit (engl.: International Justice Day), dessen Ausrichtungsdatum sich auf den 17. Juli 1998 bezieht. Zu diesem Zeitpunkt wurde von der UN Vollversammlung das Rom-Statut unterzeichnet, das die Geburtsstunde des Internationalen Straf-Gerichtshofs (IStGH) mit Sitz in Den Haag einleitete, dessen Zuständigkeitsbereich, Befugnisse und Kompetenzen exakt definiert wurden.
Insgesamt sind es nur 4 Delikte, mit denen sich der Gerichtshof befasst: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Verbrechen der Aggression. Letzteres wurde erst durch die Änderung des Statuts vom 11. Juni 2010 festgelegt und ist derzeit noch nicht Teil der Gerichtsbarkeit des IStGH. Aufgrund von massiven Menschenrechtsverletzungen in vielen Staaten der Welt entstand die Notwendigkeit einer internationalen Organisation, die derartige Verbrechen ahndet. Dabei dürfen keine Staaten angeklagt werden, sondern lediglich Einzelpersonen.
Die Verbrechen, mit denen der Gerichtshof sich befasst, gehören zu den schlimmsten Ausprägungen von Ungerechtigkeit. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist der Einsatz von regelrechten „Folterzentren“, die in Syrien unter dem Regime Baschar al-Assad bereits unzählige Opfer gefunden haben.
Der UN Welttag am 17. Juli soll unter anderem dazu dienen, die internationale Aufmerksamkeit stärker auf derartige Missstände zu lenken. So sieht Amnesty International ihre Hauptaufgabe unter anderem darin, Gerechtigkeit zu globalisieren. Die Menschenrechtsorganisation nutzt den Gedenktag, um möglichst viele Menschen weltweit aufzuklären.
Der Gedenktag dient allerdings nicht nur zur Aufklärung solch schwerwiegender Tatbestände. Andere Organisationen nutzen den Welttag, um auf Ungerechtigkeiten und Missstände in anderen Bereichen, wie beispielsweise Unterschiede in den Arbeitslöhnen oder Mobbing hinzuweisen. So prangert unter anderem die UNI Global Union, die für die Rechte von Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor eintritt, den extrem niedrigen Lohn von Reinigungskräften an.
Der Ruf nach Gerechtigkeit kann alle Bereiche des Lebens umfassen, wobei Menschenrechtsverletzungen zweifellos an der Spitze stehen.