Tag des Fastenbrechens
Ramazan oder auch Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime und heißt übersetzt so viel wie „der heiße Monat“. Es ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender und laut Überlieferung der Monat, indem der Koran, die Heilige Schrift der Muslime, herab gesandt wurde. Damit hat der Fastenmonat einen sehr hohen Stellenwert im Leben eines Moslems.
Der erste Tag des Fastens beginnt mit der Sichtung der neuen Mondsichel Hilal, übersetzt Halbmond, am Ende des Vormonats Scha’ban und dauert bis zum Beginn des nächsten Monats Schawwal, welcher ebenfalls durch die Sichtung der Mondsichel festgelegt wird.
Ist eine Sichtung der Mondsichel nicht möglich, wird das Ende von Astronomen und Mathematikern errechnet und im Notfall von 29 auf 30 Tage erhöht. Im Islam gibt es nicht wie bei uns, im gregorianischen Kalender, einen festgesetzten Zeitraum, hier wird sich mehr nach der Natur gerichtet.
Aus dem Koran geht deutlich hervor, dass das Fasten dann beginnt, wenn Hell- bzw. Dunkelwerte voneinander zu unterscheiden sind. Erst nachts, wenn jegliches natürliche Licht erloschen ist, darf gegessen werden, Frühstück darf im Ramazan ebenfalls nur eingenommen werden, solange es noch dunkel ist. In einigen Gegenden ist es sogar üblich, dass ein „Wecktrommler“ rufend vor Sonnenaufgang durch die Straßen zieht und somit dem Gläubigen Zeit für ein Morgenmahl ermöglicht.
Es müssen jedoch nicht alle Glaubensanhänger fasten. Kinder, Kranke, Schwangere und Reisende sind nicht zum Fasten verpflichtet. Schwangere und Kranke müssen diese Zeit dann jedoch nachholen. Wann genau die Nacht der Offenbarung des Koran war, weiß man nicht genau. Meist wird diese in der Nacht zum 27. Ramadan oder an einem anderen ungeraden Tag, innerhalb der letzten Dekade gefeiert.
Ist der neue Monat Schawwal angebrochen, wird die Fastenzeit mit einem dreitägigen Feiertag, dem Ramazan Bayram, beendet. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem Gemeinschaftsgebet, sobald die „Almosensteuer des Fastenbrechens“ an Bedürftige entrichtet wurde.
Da sich die Muslime mit Süßigkeiten beschenken, wird diese Feierlichkeit fälschlicherweise auch „Zuckerfest“ genannt. Als Zeichen des Respekts, küssen die Jüngeren, den Älteren die Hände, führen diese an ihre Stirn und erhalten dafür ein kleines Geschenk. Dieser Brauch ist vor allem im türkischen Raum weit verbreitet, in arabischen Ländern wird dies meist nur in der eigenen Familie zelebriert. Dieses Fest ist mit dem Opferfest, der höchste Feiertag im Islam.
Bayram ist im türkischen die Bezeichnung für staatliche und religiöse Feiertage und wird auch international von türkischen Christen verwendet. Überraschen sie doch mal ihre Familie oder Freunde mit den Worten „Bayramin Kutlu Olsun“, dies heißt übersetzt so viel wie „Ich wünsche Dir schöne Feiertage“.