Internationaler Tag der indigenen Bevölkerungsgruppen der Welt
Indigene Völker bereichern mit ihrer traditionellen und eng mit der Natur verbundenen Lebensweise schon seit hunderten von Jahren das Leben auf der Erde. Sie wahren fragile Ökosysteme in biologisch wertvollen Regionen und erhalten Kulturschätze am Leben. Doch indigene Bevölkerungsgruppen mussten in der Vergangenheit viel Leid ertragen.
Sie wurden vertrieben, ausgegrenzt und diskriminiert. Auch die Globalisierung machte es für viele Ureinwohner unmöglich, ihrer traditionellen Lebensweise in ihren angestammten Territorien nachzugehen. Die rund 5000 indigenen Völker der Erde gehören zu den ärmsten und am stärksten ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen der Welt. Um diese untragbaren Missstände zu beenden, hat sich die UN Generalversammlung im Jahr 1995 dazu entschlossen, den 9. August zum Welttag der indigenen Bevölkerungsgruppen zu erklären.
Worum geht es bei diesem Welttag?
Indigen bedeutet übersetzt eingeboren. Als indigen oder autochthon werden Völker bezeichnet, die schon vor der Kolonisierung oder Gründung eines Staates auf dessen Gebiet gelebt haben und bis heute viele ihrer kulturellen Traditionen beibehalten haben.
Ureinwohner sind auf der ganzen Welt zu finden. Sie leben in ungefähr 90 Staaten der Welt und kämpfen schon seit hunderten von Jahren um ihre Rechte. Sie sind gezwungen dies zu tun, weil sie sich schon ebenso lange mit Unterdrückung, Vertreibung und Ausgrenzung auseinander setzen mussten.
Ihre Lebensweise wurde in der Vergangenheit belächelt und als rückständig wahrgenommen. Dabei kann man von der Art und Weise, wie Ureinwohner mit der Tier- und Pflanzenwelt umgehen, noch so einiges lernen. Der Respekt vor der Natur lag den indigenen Völkern schon seit jeher am Herzen.
Doch trotz ihrer spirituellen Werte, ihrer im Einklang mit der Natur stehenden Lebensweise und ihren kulturellen Besonderheiten werden indigene Bevölkerungsgruppen auch heute noch in politischen und sozialen Belangen diskriminiert. Zwar haben viele Staaten, auch dank der unermüdlichen Arbeit der UN, den Ureinwohnern mittlerweile formal weitgehende Rechte eingeräumt und ihnen Landrechte und die Nutzung natürlicher Ressourcen zugesprochen, allerdings weicht der tatsächliche Lebensstandard der indigenen Völker vom formal angestrebten noch erheblich ab. Ein Umstand, auf den dieser Welttag unter anderem aufmerksam machen soll.
Warum ist dieser Welttag so wichtig?
Ureinwohner sind Eckpfeiler des menschlichen Erbes. Wir alle können uns ein Stück von der Lebensart der indigenen Völker abschneiden und sollten gemeinsam gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Vertreibung eintreten. Lassen wir den Ureinwohnern den Respekt zuteil werden, den sie verdienen.