Tag der Wohnungslosen
Ein vertrauter Anblick in unseren Großstädten: Ein Mann fischt Pfandflaschen aus einer Mülltonne im Hauptbahnhof, eine Frau kniet in der Fußgängerzone am Boden, vor ihr ein Becher mit Münzen. Berührt, vielleicht ob des eigenen Wohlstands beschämt gehen wir weiter. Vielleicht landet etwas Kleingeld im Becher und die leere Wasserflasche stellen wir diskret in der Näher der Mülltonne ab.
Die uns angebotene Obdachlosenzeitung kaufen wir gerne. Was sonst können wir tun?
Im Jahre 2012 erfasste die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) bundesweit 284.000 Wohnungslose, die über keinen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügten. 24.000 von ihnen lebten als Obdachlose auf der Straße. 11 % davon sind Kinder, 25 % Frauen und 64 % Männer. Wohlgemerkt: Dies sind keine offiziellen Zahlen des sonst so regen statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Denn trotz steigender Armutszahlen in Deutschland, hohen Mieten und dem Verschwinden von Sozialwohnungen lehnt die Regierung unter Federführung des Sozialministeriums eine Wohnungslosenstatistik ab. Einzig NRW führt, als einziges Bundesland eine offizielle Wohnungslosenstatistik und erst durch diesen Überblick können Länder und Kommunen regulierend eingreifen um z.B. Notunterkünfte zu bauen oder Wiedereingliederungsprojekte zu forcieren.
Bleibt zu hoffen, dass sich jetzt, nachdem nun auch viele Kriegsflüchtlinge in Deutschland ein Recht auf Obdach und Schutz haben, die Lage der Ärmsten in unserem Land normalisiert. Am Ende kostet es „den einzelnen Steuerzahler“ dann auch nicht mehr als einen Euro der im Becher landet oder den Flaschenpfand.
Weiterführende Informationen: Wikipedia & die ZEIT