Tag der Vereinten Nationen für die Süd-Süd-Zusammenarbeit
Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts strebten die Entwicklungsländer eine bessere Zusammenarbeit untereinander an. Die UN griffen diesen Gedanken ebenfalls mehrfach auf und ernannten den 12. September zum Welttag zur Süd-Süd-Zusammenarbeit.
Im Mai 2001 wurde bei der UN-Konferenz in Brüssel betont, wie wichtig eine Süd-Süd-Kooperation für die am wenigsten entwickelten Länder sei. Die Initiative sollte den Austausch und Verbesserungen in verschiedensten Bereichen fördern, wie Gesundheits- und Bildungswesen, Umweltschutz, Wissenschaft und Technologie, Handel und vielem mehr. Dementsprechend waren kommende Konferenzen der Kooperation zwischen Schwellenländern und Entwicklungsländern gewidmet. Zunächst wurde der 19. Dezember zum Welttag für die Süd-Süd-Zusammenarbeit ausgerufen und erstmals 2004 abgehalten. Seit 2012 wurde der Welttag auf den 12. September verlegt. An diesem Tag hatte die UN-Konferenz 1978 in Buenos Aires einen Beschluss zur technischen Kooperation der Entwicklungsländer gefasst.
Die Umsetzung der Kooperation ging zunächst nur schleppend voran. Zwar wurde die Idee als Gegengewicht zur traditionellen Entwicklungshilfe unter westlicher Dominanz positiv aufgenommen, doch konkrete Projekte blieben aus, zumal noch über die Rahmenbedingungen diskutiert wurde. Vorbildfunktion hat hier vor allem Brasilien, das sich konsequent in Afrika engagiert. So hat Brasilien etwa ein AIDS-Programm im eigenen Land entwickelt, mit dem man nun den afrikanischen Staaten helfen kann. Hierzu gehört auch die Herstellung von Medikamenten in Afrika. Auch in anderen Bereichen wurde die Zusammenarbeit intensiviert, was auch der Tatsache zu verdanken ist, dass die bisherigen Erfolge eine zahlungskräftigere Mittelschicht hervorgebracht haben, die Investitionen interessanter machen. Gleichzeitig kommt damit auch wieder Kritik auf, dass das wirtschaftliche Interesse im Vordergrund stehe. So gewährte Brasilien Angola einen Kredit für einen Staudamm, den dann ein brasilianischer Konzern baute. Auch die Produktion von Biotreibstoff steht in der Kritik. Die großen Agrarunternehmen verdrängen die Kleinbauern und fördern damit Hunger und Armut, die die Initiative eigentlich bekämpfen sollte.
Hinderlich für erfolgreiche Konzepte sind die oftmals unsicheren Machtverhältnisse in den Nehmerländern. Aber auch schon die Begrifflichkeiten bringen Probleme: So hadern die Länder mit dem Begriff Geber-Land, weil sie daraus resultierende Zahlungsverpflichtungen fürchten.
UN-Projektseite zum Tag der Süd-Süd-Zusammenarbeit