Hiroshima-Gedenkktag
Jährlich am 6. August findet ein Gedenktag zu einer Katastrophe statt, wie sie die Welt bisher nur zweimal gesehen hat und hoffentlich auch nie wieder sehen muss. „Little Boy“, übersetzt „Kleiner Junge“ zerstörte am 06. August 1945 die japanische Stadt Hiroshima.
Circa 70.000 Menschen sollen in den ersten Sekunden nach der Explosion der Bombe umgekommen sein. Circa 20.000 Opfer soll, drei Tage später die zweite Atombombe „Fat Man“ (Dicker Man) in Nagasaki gefordert haben. Genaue Zahlen zu den Opfern gibt es nicht.
Bis Ende des Jahres 1945 starben weitere ungezählte Menschen an den Folgen dieser zwei Atombombenabwürfe. US-Präsident George Bush senior erklärte 1991, dass die Abwürfe „Millionen Menschenleben gerettet haben“, da sie dem US Amerikanischen Krieg gegen Japan ein Ende setzten.
Nach dem – übrigens nach wie vor historische einzigen – atomaren Angriff auf Zivilisten, unterschrieb Japan am 02. September 1945 die Kapitulationsurkunde. Zynische Zungen behaupten, dass die beiden Abwürfe auch den Forschungsdrang skrupelloser US-Amerikanischer Militärs und Politiker befriedigten, stellten sie doch eine gute Feldstudie dar, anhand der sich atomare Vernichtungswaffen weiterentwickeln ließen.
Der damalige US-Präsident Harry S. Truman gab den Befehl zum Abwurf der Atombombe auf Hiroshima. Er wollte „Maximum results“ (Maximale Ergebnisse). Aufgrund dieses Befehls umkreiste der Kommandant, Paul Tibbets erst einige Male die Stadt und flog dann unverrichteter Dinge weiter nach Harimanada, in der Nähe der Stadt Okayama. Hier wiederholte sich das Spiel.
Hiroshima hatte derweil den ausgelösten Fliegeralarm, wieder aufgehoben, sodass die Menschen, die Schutzräume bereits wieder verlassen hatten, als der B-29-Bomber namens „Enola Gay“ zurückkehrte und diesmal die Bombe um 8:15 Uhr abwarf. Als die Atombombe in ungefähr 600 Metern Höhe über Hiroshima explodierte, erhitzte sich innerhalb einer Milliardstelsekunde, die Luft auf 60 Millionen Grad. Das ist 10.000 Mal heißer als die Sonne. Am Erdboden herrschten plötzlich mehr als 6.000 Grad.
Schlechte Sichtverhältnisse veranlassten den Piloten Charles W. Sweeny mit seinem Bomber Bockscar, das Ausweichziel Nagasaki anzufliegen. Ursprünglich sollte die zweite Atombombe auf die Stadt Kokura fallen gelassen werden, da diese wesentlich mehr Rüstungsindustrie als Nagasaki hatte. Doch auch in Nagasaki herrschten schlechte Sichtverhältnisse und der Pilot hätte den Angriff abbrechen müssen. Die Stadt Okinawa, war mit dem verbliebenen Treibstoff noch zu erreichen, aber nur ohne die schwere Bombe. Aus diesem Grund wagte er einen Radaranflug auf die Stadt und warf die Bombe um 11:02 Uhr ab.
Heute gibt es in beiden Städten einen Friedenspark, der an die Folgen des Abwurfs erinnert. Seit dem 06. August 1947 wird jährlich ein Gedenktag mit einer großen Gedenkfeier zu Ehren der Toten abgehalten. Bis heute hat sich keine Regierung der USA verpflichtet gefühlt, eine offizielle Entschuldigung abzugeben.