Internationaler Tag der Kinder, die unschuldig zu Aggressionsopfern geworden sind
Am 19. August 1982 beriefen die Vereinten Nationen (United Nations) eine Generalversammlung ein. Es handelte sich dabei um die siebente Notstandssondertagung, die sich mit dem Nahostkonflikt im Gazastreifen und der Palästinafrage beschäftigte.
Aus heutiger Sicht – über 30 Jahre später – ist es besonders tragisch, dass man in diesem Konflikt scheinbar noch keinen Schritt weiter gekommen ist. Die Generalversammlung zeigte sich erschüttert über die große Zahl an unschuldigen palästinensischen und libanesischen Kindern, die Opfer der Aggressionshandlungen Israels geworden waren (Originalton).
Eingedenk der Opfer wurde der 4. Juni zum offiziellen UN–Welttag der Kinder, die unschuldig zu Aggressionsopfern geworden sind, erklärt und am 4. Juni 1983 erstmalig begangen. Der damalige Generalsekretär der UN, Javier Perez de Cuellar, forderte eine Stärkung der Rechte von Kindern und betonte, dass sie eines besonderen Schutzes bedürfen.
Mit diesem Welttag wird das Ziel verfolgt, auf die Situation von Kindern, die physischer, mentaler und emotionaler Gewalt ausgesetzt sind besonders aufmerksam zu machen und UN-Mitgliedsstaaten an Ihre eingegangene Verpflichtung – den besonderen Schutz dieser jungen Opfer – zu gemahnen.
Die Resolution, so wichtig sie war und ist, hat leider nicht dazu geführt, dass Kinder in Kriegsgebieten besonders geschützt werden. Immer noch und immer wieder leiden und sterben tausende Jungen und Mädchen in bewaffneten Konflikten und Kriegen. Diese Tatsache beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Gebiet. Verletzte und getötete Kinder gibt es bis heute. Auch solche, die ihre Angehörigen und Freunde verlieren.
Im Kongo und anderen afrikanischen Ländern kämpfen Kindersoldaten mit Waffen. Auch sie sind Opfer eines grausamen Systems. Tausende von Kindern sind auf der Flucht, allein oder mit ihren Familien. Sie leiden Hunger und an Schulbildung ist für sie nicht zu denken. Auch nach Beendigung von Krieg und Flucht geht ihr seelisches Leiden weiter. Deshalb ist dieser Welttag heute wichtiger denn je, um vielleicht künftig etwas daran zu ändern und den Geschädigten alle erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen.