Kinderhospiztag
Seit 2006 findet jährlich am 10. Februar der Tag der Kinderhospizarbeit statt. Im Mittelpunkt stehen unheilbar kranke Kinder und deren Familien, die durch ambulante und stationäre Einrichtungen der Kinderhospize einerseits eine angemessene Pflege und andererseits eine Entlastung erhalten.
Das erste Kinderhospiz in der Geschichte war das Helen House Hospiz im britischen Oxford, das 1982 eröffnete. Aus der persönlichen Beziehung zu der kleinen Helen, die durch einen Hirntumor stark pflegebedürftig war, entwickelte die Nonne und Krankenschwester Frances Dominica die Idee, sich auch um andere Kinder und Familien in ähnlicher Notlage zu kümmern. In Deutschland eröffnete die gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen in Olpe 1998 das erste Kinderhospiz. Der Deutsche Kinderhospizverein wurde allerdings bereits 1990 von sechs Familien gegründet.
Seit dem Jahr 002 vertritt der Bundesverband Kinderhospiz die Interessen der Kinderhospizorganisationen in ganz Deutschland. Der Aktionstag am 10. Februar macht auf die Situation der kleinen Patienten und deren Familien aufmerksam. Der Kinderhospizverein ruft an diesem Tag zu einem Zeichen der Solidarität auf, das durch grüne Bänder symbolisiert wird, die an Bäumen, Autoantennen und Fenstern sichtbar angebracht werden. Zudem organisieren Kinderhospize und betroffene Familien verschiedenste Aktionen an diesem Tag, um auf die Arbeit des Hospiz aufmerksam zu machen. Der Aktionstag soll Menschen für die ehrenamtliche Mitarbeit für ein Hospiz gewinnen und sowohl ideelle als auch immer benötigte finanzielle Unterstützer finden.
Vor allem aber soll er das Thema Tod und Sterben von Kindern aus dem Tabu-Bereich heraus in das öffentliche Bewusstsein bringen.
Aufgerufen wird nicht nur zur Teilnahme und zu eigenen Aktivitäten. In stationären wie ambulanten Kinderhospizen werden Informationsveranstaltungen, Lesungen und Filmvorführungen organisiert. Infostände in Kaufhäusern und Fußgängerzonen, sowie die Verteilung von Schriften dienen der Information. In Kinder– und Jugendgottesdiensten und Diskussionsrunden setzt man sich mit dem Thema auseinander.
Ungezwungene Veranstaltungen wie Luftballonwettbewerbe, Schmink- und Malaktionen für Kinder, Sponsorenläufe und Konzerte lockern die Atmosphäre auf. Die grünen Bänder sind für 20 Cent pro Stück beim Deutschen Kinderhospizverein erhältlich. Besonders kreative Menschen verknüpfen viele Bänder zu Netzen, Mustern und Figuren. Alle Einnahmen fließen in die Hospizarbeit, um den kranken Kindern ihr kurzes Leben so angenehm und schmerzfrei wie möglich zu machen.