Pfingstmontag
Im Christentum ist Pfingsten der Schlusstag der festlich begangenen 50tägigen Osterzeit. Dieser Feiertag zeigt in seiner verschiedenen Ausprägung die inhaltlichen Deutungsunterschiede des Ostergeschehens innerhalb der Christlichen Kirchen, aber auch die Nähe zum Judentum.
Der Name Pfingsten stammt aus dem Alten Testament. Im Judentum wird der Feiertag als Erntedank und Wochenfest 50 Tage nach dem Pessah-Fest begangen. Das griechische pentekosté (héméra) bedeutet je nach Auslegung „fünfzigster“ (Tag) nach Pessah oder Ostern.
Um 130 nach Christus findet das christliche Pfingstfest erstmals Erwähnung. Im Neuen Testament steht in der Apostelgeschichte, dass sich der Heilige Geist am jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem auf die Jünger und Apostel herab senkte. Diese Lesart hat man vor allem in den christlichen Kirchen des Westens verinnerlicht. Gleichzeitig gilt das Datum des Pfingstfestes als Gründungsdatum der Kirche überhaupt.
In den orthodoxen Kirchen des Ostens ist das Pfingstfest das Hochfest der Trinität (Vater, Sohn und Heiliger Geist) und der Geistsendung.
Im vierten nachchristlichen Jahrhundert wird Pfingsten zum zweiten Tauftermin neben Ostern ernannt. Das war insofern konsequent, da die Herabsenkung des Heiligen Geistes in der Apostel-geschichte ebenfalls als eine Art Initiation geschildert wird. Da heißt es, Brausen und Sturm kam vom Himmel und erfüllte das Haus. Zungen wie Feuer ließen sich auf allen nieder und erfüllten sie mit dem Heiligen Geist. Alsdann begannen sie in fremden Sprachen zu reden, die der Heilige Geist ihnen eingab.
Darunter könnte man die Aufgabe einer weltweiten Mission verstehen. Doch wenn plötzlich alle in fremden Sprachen sprechen, lässt das auch an die babylonische Sprachverwirrung denken. Vielfältig ist auch das pfingstliche Brauchtum, das teilweise sicher auch von vorchristlichen Fruchtbarkeiskulten herrührt.
In vielen Gegenden spielt das Osterwasser eine weihende und heilende Rolle und es werden entsprechende Brunnenfeste begangen. Das Schmücken von Gebäuden, Ställen, Geräten, Tieren und Fahrzeugen mit den sogenannten Pfingst-Maien und Blumen ist vieler Orten Brauch ebenso wie das Aufstellen von Pfingstbäumen.
Zum Weidenauftrieb schmückte man in alten Zeiten in Mecklenburg zum Beispiel den sprichwörtlich gewordenen Pfingstochsen.