Tag der Tiefkühlkost
Mit Sicherheit kein Grund skeptisch und ungläubig drein zu schauen – Du hast absolut richtig gelesen, der Tag der Tiefkühlkost wird seit dem 6. März 1984 gefeiert. Kein Geringerer, als der damalige amerikanische Präsident Ronald Reagan, rief den „National Frozen Food Day“ als Aktionstag aus.
Er wollte damit den Mut und Pioniergeist jener Generation von Forschern und Investoren würdigen, denen wir die heute banal erscheinende Konservierungsmethode des Einfrierens von Lebensmitteln zu verdanken haben.
Der auf dem ersten Blick skurrile Aktionstag hat es aber gewiss in sich. Durch diese Form der Konservierung können wir das im eigenen Garten geerntete Obst und Gemüse hervorragend aufheben.
Portionsweise eingefroren hält sich diese Tiefkühlkost über Monate. Vitamine und Mineralien bleiben durch die luftdichte eisige Vorratshaltung in einem hervorragenden Zustand. Ein Grund, diesen historischen Aktionstag gebührend zu würdigen.
Der Vorläufer der Tiefkühltruhen waren häufig Kühlschränke, die Lebensmittel aber nur kurz und begrenzt haltbar machen konnten. Da war die Erfindung der Tiefkühlkost eine wahre Neuentdeckung.
Mit nur sieben Dollar Startkapital fing ein amerikanischer Fischereibiologe im Jahre 1923 an, eine Anlage für frostige Nahrungsmittel zu bauen. Während einer Reise in der Arktis hatte er Jahre zuvor die Beobachtung gemacht, dass die Eskimos ihren Fisch im Eis vergruben. Durch diese einfache Konservierung blieb er länger frisch, ohne an Geschmack zu verlieren.
Mit diesem Wissen konnte sich Clarence Birdseye, so hieß der Erfinder der heutigen Tiefkühlkost, schnell ein Patent sichern. 1929 veräußerte er seine Markenrechte für sage und schreibe 22 Millionen US-Dollar. Ohne den Aktionstag wäre vielen Menschen, die eiskalte Konservierung wohl gar nicht verständlich.
Heute leben ganze Lebensmittelketten von der Konservierung von verschiedenartiger Tiefkühlkost. Wir kaufen, neben nährstoffreichem Gemüse- und Früchten, die verrücktesten Eiscremevariationen und lassen uns das aufgetaute Fleisch zu gegebener Zeit auf der Zunge zergehen.
Mittlerweile sind 90 Prozent der Deutschen von dieser Form der Haltbarmachung total überzeugt. In der Bundesrepublik lag der Pro-Kopf-Verbrauch Anfang der 1960er Jahre bei 400g. Heute wird fast 41 kg dieser Lebensmittel, jährlich von jedem Bundesbürger konsumiert.