Tag der erneuerbaren Energien
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima sorgte im Jahr 2011 für weltweites Entsetzen und verstärkte die seit Jahren gärenden Ängste der Bevölkerung vor Atomenergie.
Politik und Wirtschaft sahen sich aufgrund der Reaktionen von Seiten der Bevölkerung gezwungen, die Energiewende engagierter voran zu treiben und beschlossen den stufenweisen Atomausstieg. Doch bereits 15 Jahre früher, im Jahr 1996, machte sich die sächsische Kleinstadt Oederan für erneuerbare Energien stark. Die Stadtverwaltung und innovative Energieanlagen Betreiber riefen den Aktionstag der erneuerbaren Energien ins Leben. Dieser wurde erstmals am letzten April Wochenende des Jahres 1996 begangen, um an die schreckliche Ereignisse zu erinnern, die sich zehn Jahre zuvor in Tschernobyl abgespielt hatten.
Warum gibt es den Aktionstag?
Am 26. April 1986 wurde der Weltöffentlichkeit erstmals schmerzlich bewusst, wie gefährlich und instabil Atomkraft eigentlich ist. Eine Explosion in einem Block des Atomkraftwerks Tschernobyl zerstörte die Reaktorschutzhülle und eine radioaktive Wolke zog über weite Teile Europas. Störungen, Unfälle oder Naturkatastrophen in und um Atomkraftwerken können verheerende Folgen haben und die Gesundheit schwer schädigen oder sogar zum Tod führen.
Zehn Jahre nach diesem dramatischen Zwischenfall beschloss daher die Stadt Oederan, dass langfristig auf alternative Energiequellen gesetzt werden müsse. Gemeinsam mit Anlagenbetreibern von erneuerbaren Energien informierte sie die Öffentlichkeit über Alternative Energiegewinnung und war damit der Zeit weit voraus. Über die Jahrzehnte wurde der Tag der erneuerbaren Energien zu einem absoluten Erfolg und bundesweit bekannt.
Mittlerweile beteiligen sich jährlich tausende Einrichtungen, Unternehmen und Initiativen an diesem Aktionstag. Erneuerbare Energien sind auch dank dieses wichtigen Aktionstages heute gefragter, als je zuvor.
Worum geht es bei dem Tag?
Bis zum Jahr 2022 will Deutschland den Betrieb von Atomkraftwerken komplett einstellen. Erneuerbare Energien werden also in Zukunft immer wichtiger. Bereits im Jahr 2014 wurde der Strombedarf Deutschlands zu 28 Prozent durch regenerative Energien gedeckt. Die vermehrte Nutzung von erneuerbaren Energien führte dazu, dass im Jahr 2013 über 148 Millionen Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre gelangten.
Der Tag der erneuerbaren Energien gibt jedem die Gelegenheit, sich über Solar-Windkraft und Wasserkraftanlagen zu informieren.
Wie wird der Tag begangen?
Bundesweit finden an diesem Aktionstag zahlreiche Informationsveranstaltungen statt und viele Anlagenbetreiber öffnen für interessierte Besucher ihre Tore. Du solltest dir keinesfalls die Gelegenheit entgehen lassen, einen Blick auf moderne Energiegewinnungsanlagen zu werfen und dadurch in die Zukunft zu blicken.