Tag für die Aufklärung über Minengefahr
Die UN Generalversammlung erklärte Ende März 2006 den 4. April zum Welttag für die Aufklärung über Minengefahr.
Eine breite Öffentlichkeit soll an diesem Welttag für die Bedrohung durch Landminen sensibilisiert werden, mit Betonung auf der Wichtigkeit von international durchgeführten Antiminenprogramme. Auch soll der Welttag für die Aufklärung über Minengefahr das Bewusstsein für die Opfer stärken. Landminen und Blindgänger stellen sich zukünftig als unheilvolles Vermächtnis zahlreicher Konflikte und Kriegshandlungen für Tausende Menschen eine tödliche Gefahr dar.
Mit der Initiierung des Welttages möchte die UN nicht nur gezielt auf diese anhaltende Gefahrensituation aufmerksam machen, sondern ebenfalls aktiv an der Zielsetzung der Antiminenprogramme mitarbeiten.
Wie hoch die Zahl der weltweit verlegten Minen genau ist, weiß niemand. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden in über 70 Ländern rund 110 Millionen Minen im Krieg verlegt, bevor im Jahre 1997 endlich der Einsatz von Antipersonenminen durch die Staatengemeinschaft beschlossen wurde. Allerdings sind von diesem Verbot Minen gegen Fahrzeuge aller Art nicht betroffen.
Heute arbeiten mehr als ein Dutzend UNO-Organisationen, UNO-Programme und -Fonds Hand in Hand in 30 Ländern und drei Hoheitsgebieten akribisch an der Suche und der Vernichtung der Kampfmittel. Darüber hinaus leisten sie wichtige Hilfe für Antiminenprogramme in den einzelnen Ländern selber. Im Rahmen der Programme werden nach dem Krieg Landminen, Streumunition und auch Blindgänger in mühevoller und zeitaufwendiger Arbeit entschärft. Ein hoher Stellenwert in den betroffenen Ländern gilt der Aufklärungsarbeit zum Schutz von Zivilisten und Vermeidung von Opfern.
Derzeit zählen zu den meist belasteten Ländern nach wie vor Afghanistan, Angola, Ägypten, Bosnien Herzegowina, Laos, Kongo, Kambodscha, Kolumbien, Kroatien, Tschetschenien, Vietnam, aber auch Regionen wie Berg-Karabach und die Falkland-Inseln. Jedes Jahr werden zwischen 15.000 und 20.000 Kinder und Erwachsene durch Minen verstümmelt oder getötet. Ein erkennbarer Rückgang von geschätzten 26.000 Opfern zum Ende der Neunziger Jahre ist deutliche erkennbar. Aktuell sind rund eine halbe Millionen Minenopfer hilfsbedürftig.
Eine Vielzahl der betroffenen Länder sind nur unzureichend im Stande, betroffenen Bürgern die benötigte Unterstützung zukommen zu lassen. Gemäß Aussage des Direktors des Antiminenprogrammes der vereinten Nationen, Max Gylard, gelten durch das unermüdliche Engagement zahlreicher Regierungen und die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft einige Staaten mittlerweile als minenfrei. Das hochrangige Ziel ist, die Gefahr und die Bedrohung durch Landminen und explosive Kampfmittelrückstände innerhalb von Jahren anstatt von Jahrzehnten zu beseitigen.