Unsichtbarkeitstag
Dieser Text ist streng geheim und deswegen für das menschliche Auge nicht sichtbar. Er kann nur mit einer speziellen Technologie sichtbar gemacht werden. Solltest du dies hier lesen können, besitzt du diese außergewöhnliche Technologie und bist herzlich eingeladen, dieses streng geheime Wissen mit uns zu teilen.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
Unsichtbarkeit, eine Eigenschaft, die man sich schon als Kind gewünscht hat, zum Beispiel um in Klassenarbeiten zu spicken, ohne bemerkt zu werden oder der Mutter einfacher entwischen zu können. Im Erwachsenenalter ist das dann immer noch so ähnlich, hier haben sich bloß die Relationen etwas verschoben. Dabei ist Unsichtbarkeit, physikalisch gesehen nur eine Umgebungsbedingung, welche es ermöglicht, einen eigentlich sichtbaren Gegenstand für das Auge unsichtbar erscheinen zu lassen. Dies kann zum Beispiel durch gezielte Lichtstreuung oder das Verdecken eines Gegenstandes erreicht werden. Praktisch gesehen sind viele Dinge für das menschliche Auge sowieso nicht zu sehen. Hierzu gehören beispielsweise mikroskopisch kleine Gegenstände und Lebewesen, Strahlungen, Luft und bis zu einem gewissen Grad auch Gedanken und Emotionen. Manche von diesen Beispielen können wir mit technischen Hilfsmitteln sichtbar machen, andere nehmen durch eine genaue Beschreibung oder Metapher nur in unserer Vorstellung Gestalt an.
Gesehen und gesehen werden
Unsichtbarkeit kann vielerlei Form annehmen. Zum Beispiel ist ein kleiner Gegenstand, welcher hinter oder in einem größeren Gegenstand steht nicht zu sehen. Er ist also in gewisser Weise unsichtbar. Die Zukunft des Menschen ist ungewiss und nicht vorhersehbar und somit – aus diesem speziellen Blickwinkel betrachtet – Unsichtbar. Horoskope versuchen hier, einen kleinen Leitfaden und ein wenig Sicherheit zu vermitteln. Der Aktionstag – kam, sah und siegte Der Unsichtbarkeitstag wurde von dem Comiczeichner Bastian Melnyk ins Leben gerufen. Er wird seit 2006, jedes Jahr am 11. April gefeiert und ruft dazu auf, sich einmal einen ganzen Tag lang mit dem Phänomen des „Unsichtbaren“ auseinanderzusetzen. Manch einer könnte versucht sein, sich unsichtbar zu machen aber im Bett bleiben ist eine unbefriedigende Lösung für die Herausforderung des Unsichtbarkeitstags.
Kinder haben hier einen ziemlich guten Ansatz zur Problemlösung gefunden: Augen zuhalten! Frei nach dem Motto „Wenn ich dich nicht sehe, kannst du mich auch nicht sehen“. Phantasie ist die Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen Auch in der Literatur bzw. Belletristik wird Unsichtbarkeit gern gesehen oder besser ausgedrückt: Genutzt.
Der berühmteste Roman über Unsichtbare stammt von H. G. Wells (Der Unsichtbare), aber auch J. R. R. Tolkien und J. K. Rowling haben sich in ihren Büchern mit dem Thema der Unsichtbarkeit gespielt. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, da Unbekanntes und Unsichtbares seit jeher für Spannung und Nervenkitzel sorgen. Leerzeichen sind übrigens auch unsichtbar, in Ihnen können sich ganze Geschichten verstecken, ohne dass es einer bemerkt. Die einzige Lösung die Geschichte zu entdecken, ist zwischen den Zeilen zu lesen.
Viel Spaß dabei.