Weltbodentag
In einem Quadratmeter Erdreich leben bereits in den ersten 30cm Tiefe, circa 1,6 Billiarden Lebewesen. Gehen zwei Zentimeter Erdreich durch Erosion verloren, dauert die Neubildung rund 500 Jahre. Der Erdboden ist die Lebensgrundlage für Pflanzen und somit indirekt auch für Mensch und Tier.
Wir treten ihn mit Füßen
Es dauerte lange, bis die UN-Generalversammlung, den 5. Dezember als jährlich stattfindenden Weltbodentag (englisch World Soil Day) erklärte. Die Idee, einen Welttag für den Boden auszurufen wurde bereits im Jahr 2002 auf dem 17. Weltkongress in Bangkok, durch die Internationale Bodenkundliche Union (IUSS) aufgeworfen, jedoch nicht verabschiedet. Im Juni 2013 schnitt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, dieses Thema erneut an. Im Dezember 2013 wurde durch die UN-Generalversammlung die Idee anerkannt. Seit 2014 gilt der 5. Dezember somit offiziell als Weltbodentag und verweist nun jährlich auf die Bedeutung eines gesunden Bodens für das Leben auf der Erde.
Boden ist eine natürliche Ressource
Der Ursprünglichste ist der Waldboden mit einer besonderen Schutzfunktion. Durch seinen komplexen Aufbau kann er Niederschlagsspitzen abschwächen und gleichzeitig in kurzer Zeit viel Wasser aufnehmen. Ebenso ist das Erdreich ein Filter, in welchem das Regenwasser von Schwermetallen und anderen Schadstoffen aus der Luft gereinigt wird. Unversiegelte Böden sind der drittgrößte CO² Speicher und binden wesentlich mehr CO² als die Vegetationsdecke. Dabei sind sie nicht nur effektiver, sondern auch wesentlich für das Klima und den Umweltschutz entscheidend. Durch den kontinuierlichen Eintrag von Stickstoff aus Industrie, Landwirtschaft und Verkehr übersäuern unsere Böden. Dies stellt neben der Gefährdung für die Natur, auch eine Gefahr für unser Trinkwasser dar.
Ist der Boden krank, leidet darunter auch unser Wohlbefinden. Das liegt daran, das Pflanzen weniger gut gedeihen und uns so ein gesundes Klima schaffen können. Durch den anhaltenden Bauboom für beispielsweise Siedlungen, Gewerbe und Verkehr, schrumpft die Größe von natürlichem, aufnahmefähigem Erdboden immer mehr. Manche Versuche ihn zu schützen, können ihm sogar mehr Schaden als Nutzen. Zum Beispiel wenn durch Maisanbau, Wald gerodet werden muss. Die Öffentlichkeit über diese Probleme aufzuklären, gehört zu den Zielen von diesem Welttag. Durch weitere stattfindende Konferenzen sollen auch Experten und Entscheidungsträger darauf aufmerksam gemacht werden, etwas für den Umweltschutz zu tun.
Im Jahre 2012 entstand im Rahmen der „Global Soil Week“ dieser Animationsfilm (deutsche Übers.)
Kampagnenvideo der UN zum Weltbodentag 2015