Welttoilettentag
Sein tägliches Geschäft auf einer sauberen und funktionierenden Toilette verrichten zu können, ist längst nicht für alle Menschen auf der Welt selbstverständlich. Rund 2,6 Milliarden Menschen sind gezwungen, ohne funktionierende sanitäre Anlagen ihre Notdurft zu erledigen. Eine Toilette ist viel mehr als nur ein Ort, an dem man ungestört seine Zeitung lesen kann, sie ist eine Einrichtung, welche die Ausbreitung von Krankheiten verhindert und die junge Mädchen und Frauen vor gewaltsamen Übergriffen schützt. Auch die Vereinten Nationen haben erkannt, dass die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit funktionierenden sanitären Anlagen eine Aufgabe ist, die in Sachen Entwicklungspolitik oberste Priorität haben sollte. Daher hat die UN Generalversammlung im Jahr 2013, den 19. November zum Welttoilettentag erklärt.
Worum geht es bei diesem Welttag?
Vier von zehn Menschen weltweit sind dazu gezwungen, sich entweder im Freien zu erleichtern oder für dringende Bedürfnisse einen Ort aufzusuchen, der ihre Gesundheit massiv gefährdet. Besonders die Entwicklungsländer und die ärmsten Regionen der Welt, sind vom Mangel an sanitären Einrichtungen betroffen. Denn um funktionierende sanitäre Anlagen errichten zu können, muss der Zugang zu sauberem Wasser gesichert sein, das verschmutze Abwasser muss fachgerecht entsorgt werden und in der Bevölkerung muss ein Bewusstsein für die Grundlagen der Hygiene geschaffen werden. Grundvoraussetzungen, die in armen Ländern alles andere als selbstverständlich sind.
Durch die Errichtung von Toiletten könnten viele Krankheiten wie gefährliche Durchfallerkrankungen und unangenehmer Wurmbefall verhindert werden. Auch die Ansteckung mit Typhus oder Cholera kann eingedämmt werden und die sauberen Trinkwasserreserven sind vor Verunreinigungen durch Fäkalien geschützt. Der Welttoilettentag soll die Aufmerksamkeit der Bevölkerung aber auch noch auf ein anderes Problem im Zusammenhang mit dem Toiletten Mangel hinweisen. Regelmäßig kommt es in den betroffenen Ländern zu gewaltsamen, sexuellen Übergriffen auf Frauen und Mädchen, wenn diese versuchen ungestört ihre Notdurft zu verrichten. Es ist eine Frage der Sicherheit und der Würde, jedem Menschen auf der Welt den Zugang zu sauberen sanitären Anlagen zu ermöglichen.
Dieser Welttag ist keine Spaßveranstaltung
Zwar löst der Themenkomplex Toilette regelmäßig Belustigung und Scham bei den darauf angesprochenen Personen aus, doch ist der fehlende Zugang zu sanitären Einrichtungen ein ernsthaftes, globales Problem, das hoffentlich in naher Zukunft gelöst werden kann. Denk einfach bei deinem nächsten Toilettenbesuch daran, wie viel Glück du hast, dich für dein Geschäft nicht in den nächsten Busch verkriechen zu müssen.