Christopher Street Day
Phantasievoll, ausgelassen und schrill, so kennen wir den Christopher Street Day, vielleicht durch eigene Erfahrung oder aber durch Medienberichte.
Kaum einer weiß, dass der farbenfrohe Aktionstag bereits seit dem 28.06.1969 begangen wird und weltweit mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen zelebriert wird. Der Christopher Street Day ist ein Demonstrations- und Aktionstag, an welchem Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender einerseits für ihre Rechte sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstrieren aber anderseits ebenso ausgelassen feiern.
Die Bezeichnung Christopher Street Day ist ausschließlich in Deutschland und der Schweiz gängig. In Österreich beispielsweise handelt es sich um die Regenbogenparade, in romanisch und englischsprachigen Ländern werden die Titel Gay Pride oder Pride Parades genutzt und im entfernten Australien sind es die sogenannten „Sydney Mardi Gras“.
Die Veranstaltungen erinnern an den Jahrestag des sogenannten Stonewall-Aufstandes Homosexueller und anderer sexueller Minderheiten gegen die Polizeiwillkür am 28. Juni 1969 im New Yorker Viertel Greenwich Village in der namengebenden Christopher Street. Ursächlich war die Tatsache, dass die New Yorker Polizei seinerzeit immer wieder gewalttätige Razzien in Kneipen mit homosexuellem Publikum unternahm. Im Zuge des Aufstandes lieferten sich Homosexuelle tagelange Straßenschlachten mit der Polizei.
Unter der Bezeichnung Christopher Street Day fanden in Deutschland erstmals im Jahre 1979 in Berlin und Bremen die ersten Veranstaltungen statt. Mittlerweile wird der Christopher Street Day in zahlreichen deutschen Großstädten abgehalten. Deutschlandweit am bekanntesten ist der Aktionstag allerdings in Köln mit seinen regelmäßig mehr als 1 Millionen Teilnehmern und Zuschauern gefolgt von der Landeshauptstadt Berlin. Angemeldet als Demonstrationen wird der Christopher Street Day in Deutschland nicht unweigerlich überall am 28. Juni gefeiert, sondern in der Regel an Wochenenden im Zeitraum Juni bis August.
Oftmals präsentieren sich die Demonstrationsparaden mit einem politischen sowie aktuellem Motto. Die anschließenden Kundgebungen werden häufig von Künstlern, Prominenten sowie Politikern aktiv unterstützt. Im Anschluss an die politische Botschaft darf bunt gefeiert werden. Die Teilnehmer feiern schillernd meist in bunten Straßen Parties ihren eigenen Lebensstil und zeigen stolz ihre sexuelle Identität.