Europäischer Tag des Fahrrads
Auf das Fahrrad mit Gebrüll! Der 3. Juni ist in Europa der Tag des Fahrrades.
Den Aktionstag rief die französische Organisation ATTAC 1998 ins Leben. Eigentlich setzt sich ATTAC hauptsächlich für eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte ein. Doch das globalisierungskritische Netzwerk schuf mit dem Tag des Fahrrades einen Aktionstag im Zeichen der unabhängigen Mobilität.
Fahrradfahren ist konkurrenzlos billig! Günstiger als mit dem Drahtesel geht es nur zu Fuß. Die Anschaffungskosten für ein gebrauchtes Fahrrad halten sich in Grenzen. Reparaturen fallen selten an und kosten nicht viel. In Großstädten oder zu Stoßzeiten schlägt ein Rad das Auto in Sachen Geschwindigkeit. Denn Fahrräder eröffnen Wege durch Parks, Einbahnstraßen und Fußgängerzonen. Mit entsprechender Bereifung sind Feld- und Waldwege ebenso befahrbar. Zusätzlich bleibt Fahrradfahrern die lästige Parkplatzsuche erspart.
Sie schließen ihren Drahtesel ab und fertig. So gelangen sie unmittelbar von einer Haustür zu anderen. Das spart Zeit.
Die Stadtplaner erkennen langsam, dass sie Straßen für alle Verkehrsteilnehmer bauen. Inzwischen berücksichtigen sie Bedürfnisse und die Sicherheit der Radler bei der Planung. Radwege und Ampeln eigens für Radfahrer verbreiten sich in großen und mittleren Städten. Zudem ist bei den Verkehrsministern in Bund und Ländern angekommen, dass der Ausbau des Radwegenetzes die Straßen entlastet.
Auf der Agenda der regionalen Infrastrukturmaßnahmen finden neue Radwege endlich ihren Platz. Deutschland hinkt in Europa weiter hinter dem Fahrrad freundlichen Holland her. Und auch In der Schweiz gibt es kaum eine Haupt- oder Bundesstraße ohne Fahrspur für Velos. Mit Aktionen, wie der Demo „Critical Mass“ kämpfen Fahrradfahrer für mehr Beachtung.
Die Bezeichnung der Fahrraddemonstration kommt von den Rechten, die Fahrradfahrer bei Überschreitung der kritischen Masse zustehen. Ab 15 Radlern darf die Gruppe wie ein Auto fahren. Also die gesamte Fahrbahnbreite nutzen und Ampeln überqueren, selbst wenn die letzten Fahrer Rot sehen. Lust auf einen Selbstversuch? Am 3. Juni das Auto stehen lassen und mit dem Rad fahren! Du wirst nicht allein sein.