Heilige drei Könige
Alljährlich am 6. Januar ziehen als „Heilige drei Könige“ verkleidete Kinder um die Häuser. Viele kennen „Caspar, Melchior und Balthasar“ unter dem Begriff der „Sternsinger“, die an diesem Feiertag von Tür zu Tür gehen um Spenden für Bedürftige zu sammeln.
Bereits seit dem 16. Jahrhundert zogen Kinder als Heilige drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und erhielten als Dank für ihren Gesang kleine Geschenke. Erste Berichte zu Dreikönigsumgängen gehen auf das 14. Jahrhundert zurück.
Wie in der Bibel im Matthäus Evangelium nachzulesen ist, ereignete sich folgende Begebenheit: „Weise, Magier oder Sterndeuter kamen aus dem Morgenland nach Bethlehem um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen.“ In der Bibel findet sich weder ein Hinweis auf die Anzahl der Geburts-Gratulanten, noch wird Bezug genommen auf ihre königliche Herkunft.
Die Anzahl der Besucher wurde aus den Geschenken abgeleitet, die sie bei sich trugen – Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold ist das Kostbarste, das die Menschen der damaligen Zeit kannten, Myrrhe ist Symbol für das menschliche Wesen Jesu Christ und dessen Leidensweg und Weihrauch steht für das Göttliche seiner Person.
Matthäus sprach von Magiern oder Sterndeutern, die dem Stern von Bethlehem folgten. Wobei vermutet wird, dass Magier auf das griechische Wort „magoi“ zurück geht, welches eine medisch-persische Priesterkaste bezeichnete. Gemeint sein könnten aber auch Astronomen, Astrologen, Seher oder Sterndeuter, die alle ein sehr hohes Ansehen genossen. Zu früheren Zeiten kannte man sie unter anderem unter den hebräischen Namen Appelius, Amerius und Damscus.
Die Namen Caspar, Balthasar und Melchior fanden erst ab dem 8. Jahrhundert Verwendung. Zu dieser Zeit war denn auch erstmals von Königen die Rede. Martin Luther schließlich prägte die Bezeichnung der „Drei Weisen aus dem Morgenland“. Ein Teil der Gebeine der Heiligen drei Könige befinden sich heute noch in der im 13, Jahrhundert zu ihren Ehren erbauten Kathedrale in Köln, ein weiterer Teil in Mailand. Deutsche Könige und Kaiser pflegten die Tradition, nach ihrer Krönung nach Köln zu reisen und vor dem Reliquienschrein zu beten.
Die drei heiligen Könige hatten seinerzeit den Status von Reichsheiligen, die man als Vorbilder verehrte. Aus der Verehrung der Reliquien entwickelten sich Wechselgesänge zwischen Maria und den drei heiligen Königen, die den Grundstein zu der Tradition der Sternsinger legten. Wenn wir einem Kindertheater lauschen und über das lustige Kasperle lachen, so sollte uns auch dies an den Feiertag und die Sternsinger erinnern.
Der Name lässt sich auf Caspar, einen der drei Könige zurückführen, der meist als eine etwas komische Gestalt dargestellt wurde und somit sozusagen der Urvater des Kasperletheaters war. Der 6. Januar als christlicher Feiertag findet sich auch in anderen Religionen wieder, so soll unter anderem Dionysos, der griechische Gott des Weines, an diesem Tag seine Verwandlung durchgeführt haben.
Die heiligen drei Könige sind die Schutzpatrone der Gastwirte, Kürschner und Reisenden. Sie halten, so sagt man, böses von Häusern und Ställen fern.