Internationaler Denkmaltag
Der internationale Denkmaltag wird bereits seit mehr als 30 Jahren begangen. Mit der Idee, eine breite Öffentlichkeit auf die Denkmäler in aller Welt aufmerksam zu machen, initiierte die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) in Zusammenarbeit mit der ICOSMOS (Internationale Rat für Denkmalpflege) bereits im Jahre 1982 den Aktionstag zum Thema Denkmalschutz.
Jährlich am 18. April soll der Fokus auf die Denkmäler und ihren Wert an sich aber ebenso deren Bewahrung gelenkt werden. Der Internationale Aktionstag für Denkmalschutz soll öffentlich das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Erhaltung und Rettung des Kulturerbes der Menschheit schärfen. Die bereits im Jahre 1954 verfasste Haager Konvention stellt die Grundlage des Kulturschutzes.
Im Zusammenhang mit bewaffneten Auseinandersetzungen und Kriegstaten wurde der Schutz des kulturellen Erbes eines jeden Volkes in den Vordergrund gestellt und als Erbe der gesamten Menschheit bezeichnet. Über 120 Staaten verpflichteten sich zur Respektierung und Sicherung der Kulturgüter und stellten diese unter internationalen Schutz.
In Deutschland setzt sich der Denkmalschutz und die Denkmalpflege als öffentliche Aufgabe im Rahmen gesetzlicher Denkmalschutzbestimmungen für den Erhalt des Kulturgutes ein. Das Kulturerbe wird einerseits geschützt aber ebenso einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Am internationalen Denkmaltag werden sonst verschlossene Archive der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, Burgen, Schlösser Museen werden besichtigt und eine Vielzahl von kommunalen Aktionen lädt ein zum „dran Denken – Erinnern“. Ein Denkmal definiert eine „kulturgeschichtlich bedeutende Sache“. Ein Gegenstand, welcher an eine wichtige Person, aber ebenso an die menschliche Schaffenskraft an sich oder an ein historisch bedeutendes Ereignis erinnert. An dem Erhalt und dem Schutz dieser Erinnerungswerte der menschlichen Geschichte besteht ein gesteigertes, öffentliches Interesse.
Im Hinblick auf die Gestaltung der Zukunft ist dies von großer Bedeutung, da die gegenwärtigen und ebenfalls die kommenden Generationen von den Errungenschaften und den Erlebnissen früherer Generationen profitieren. Das Lernen aus der Vergangenheit, seien es nun die positiven oder die negativen Erfahrungen der Vorfahren, definiert die Identität, die Rechtsauffassung, das Selbstverständnis eines Volkes und -last but not least – die Art und Weise, wie Menschen in der Gegenwart miteinander umgehen.
Die kulturgeschichtliche, aber auch die gesellschaftliche Bedeutung von Denkmälern ist für nachfolgende Generationen von enormer Wichtigkeit. Aus dieser Erkenntnis erwächst der Wunsch und zugleich die weltweite Verpflichtung aller Staaten, ihre Denkmäler (Kulturgüter) zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten.
Das „World Heritage Committee“ der UNESCO ist mit der Überwachung und dem Schutz des „Welterbes der Menschheit“ beauftragt und die Bedrohungen sind vielfältig. Landgewinnung, Urbanisierung, Umweltkatastrophen, kriegerische Auseinandersetzungen, Vandalismus, Vernachlässigung und viele weitere Einflüsse gefährden Welterbestätte weltweit.
Ein eindrückliches Ereignis des neuen Jahrtausends war sicherlich die Sprengung der 1400 Jahre alten Buddhastatuen in Bamiyan, Afghanistan im Jahre 2001 durch die Taliban. Dies war ein Angriff und ein Akt der Vernichtung der vorislamischen Vergangenheit des afghanischen Volkes. Nachfolgende Generationen werden die übergroßen Buddha-Statuen nicht mehr alltäglich wahrnehmen -keine Alternative mehr zur allmächtigen Gegenwart des Terror-Regimes.
Ohne die Erinnerung an eine freie Vergangenheit wird auch eine Zukunft ohne Unterdrückung undenkbarer. Der Internationale Denkmaltag soll als jährlicher Aktionstag öffentlich daran erinnern, dass jedes Denkmal zum Kulturerbe aller Völker zählt und dass Schutz und Erhaltung dieser Werke im Interesse aller Menschen, weltweit, liegt.