Maifeiertag
Mitternacht. Kein lebendes Wesen traut sich aus seinem Bau. Einzig und allein die Hexen feiern auf dem Brocken ein rauschendes Fest.
Wieder einmal ist die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai. Den Hexen ist der Teufel erschienen und der neue Tag beginnt langsam zu dämmern. Es wird ein Tag voller Freude, Lachen und Gesang.
Der 1. Mai, auch Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung genannt, ist in Deutschland, Liechtenstein und weiteren Staaten ein gesetzlicher Feiertag. Der Ursprung dieses Maifeiertages reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück und war ursprünglich ein Tag an dem Arbeitsrechte eingefordert wurden.
So zum Beispiel forderte die Arbeiterbewegung aus Nordamerika bereits 1886 einen Acht-Stunden-Tag und bessere Arbeitsbedingungen. Auch heute noch finden jährlich an diesem Feiertag Demonstrationen, Kundgebungen und Protestmärsche statt.
Der Maifeiertag wird vielerorts aber auch als Anfang des Frühlings gefeiert. An diesem Tag werden traditionell Maibäume, zumeist eine junge Birke, geschmückt. Der Einzug der warmen Jahreszeit wird mit verschiedenen Tänzen bejubelt und besungen. In einigen Gemeinden wird gar ein Wettbewerb um den größten und schönsten Maibaum veranstaltet.
In Bayern ist es Brauch den Maibaum aus einer anderen Gemeinde zu stehlen und eine Rückgabe nur durch eine beträchtliche Biermenge möglich zu machen.
In Baden-Württemberg und einigen Teilen der Schweiz lassen sogenannte Maibuben, alles, was nicht niet- und nagelfest ist, aus den Gärten mitgehen und stapeln diese Sachen an einem zentralen Platz. Der Eigentümer muss nun seine abhandengekommenen Gegenstände selbst von dort wieder abholen.
Bei einem weiteren Brauch, vorzüglich im Rheinland, Bayern und Baden-Württemberg ausgetragen, schenkt der Mann seiner Freundin oder Angebeteten einen eigenen Maibaum. Ist dies, keine Birke, sondern ein Kirschbaum oder eine Tanne, sollte sich die Frau Gedanken um Ihren Ruf machen.