Silvester
Die Namensgebung Silvester für das Jahresende des Gregorianischen Kalenders, abgeleitet aus dem lateinischen „silva“ für „Wald“ leitet sich aus dem Todestag des Papstes Silvester im Jahre 335 ab. Gefeiert wurde allerdings schon weit früher.
Mit Verlegung des Jahresbeginns vom vormals 1. März auf den 1. Januar im Jahre 153 v.Chr. entdeckten die Römer die Freude am Feiern des Jahresendfestes. Wie bei zahllosen anderen Festtagen auch, verbinden sich auch mit dem Jahreswechsel in der Nacht des 31. Dezembers allerlei Aberglaube und Brauchtum.
Die weit verbreiteten gigantischen Feuer-Feste zum Jahresende, gehen Überlieferungen zufolge, auf altgermanische Rituale zum Zwecke der Abwehr von bösen Geistern und Dämonen zurück. Auch heute noch wird die Silvesternacht in der Mehrzahl aller Länder um Mitternacht des 31. Dezember jeden Jahres gebührend zelebriert.
Jedes Land greift für die Feierlichkeiten auf verschiedene Traditionen, Jahrhunderte alte Rituale und Neujahrsbräuche zum Feiertag zurück. Die Italiener beispielsweise setzten auf rote Unterwäsche in der Silvesternacht, denn wer erfolgreich und glücklich sein möchte, sollte nach alter Tradition in roter Wäsche, ob Boxershorts oder Spitzenslip, ins neue Jahr „rutschen“. Die traditionsreiche Schweinshaxe mit Linsen oder auch andere deftige Speisen bringen zudem angeblich Glück in Geldangelegenheiten.
In Bulgarien hingegen sollen Schläge auf den Rücken Reichtum und Gesundheit bringen. Hierzu wird ein Ast des Kornelkirschbaums farblich geschmückt und in die sogenannte „Surwatschka“ umgestaltet. Die bulgarischen Neujahrsbräuche bedingen, dass Kinder nachts von Haus zu Haus ziehen, fleißig Schläge verteilen, ein gesundes neues Jahr wünschen und dafür sogar kleine Geschenke und Süßigkeiten erhalten.
Bei den Griechen geht es beim alljährlichen Neujahrszocken mit Karten- oder Würfelspielen bis in die frühen Morgenstunden traditionell heiß her. Landesweit wird Schätzungen zu folge legal und illegal ein dreistelliger Millionenbetrag verspielt. Den Gewinner erwarten ganzjähriges Glück und der Verlierer kann wenigstens auf Glück in der Liebe hoffen.
Auch die Tschechen lieben Ihre Neujahrsbräuche und gießen für die Zukunftsdeutung gerne Blei. Noch älter allerdings ist der Brauch, anhand des Kerngehäuses eines halbierten Apfels das Schicksal für das neue Jahr vorherzusagen. Ähnlich wie in einigen Staaten im Süden der USA sollen zudem Mitternachtsspeisen mit Linsen traditionell bevorstehenden Reichtum symbolisieren.
Ob wir nun in roter Unterwäsche in den Feiertag hineinrutschen oder mit Rückenschlägen das Jahr starten, eins haben wir alle gemein. Wir wünschen uns, unseren Lieben und sogar wildfremden Menschen ein glückliches und gesundes aber ebenso erfolgreiches und seliges neues Jahr.