Spiel-im-Sand-Tag
Am 11. August jeden Jahres ist der Aktionstag „Spiel-im-Sand-Tag“, der nicht nur Kinder zum Buddeln animieren soll. Das ist bei Kindern auch nicht nötig: Gibt man diesen die Gelegenheit zu sandeln, tun sie das sofort und oft entsteht dabei auf dem Spielplatz eine tolle Sandburg oder ein Höhlensystem.
Hier trainieren die Meister der Skulptur von morgen, nach dem Motto: „Früh übt sich …“ Und an die Buddelkistenkinder von gestern, die heute erwachsen sind, richtet sich der Aktionstag „Spiel-im-Sand-Tag“ in erster Linie. Sie sollen angeregt werden sich an die Freude zu erinnern, mit der sie damals gebaut haben und den Werkstoff neu entdecken oder, falls sie ihn schon entdeckt haben, ihrer Leidenschaft zu frönen.
Menschen, die den Werkstoff Sand für sich entdeckt haben, schaffen so, den ganzen Sommer über die herrlichsten Werke. In Verbindung mit Wasser und dem richtigen Mischungsverhältnis entsteht ein Gemisch, das sich ähnlich wie grobkörniger Ton zu einer Skulptur modellieren lässt.
Es gibt an den deutschen Stränden, und nicht nur dort, richtige große Festivals. Hier entstehen echte Kunstwerke an denen tagelang gebaut und in Feinarbeit „gefeilt“ – oder in diesem Falle eher gekratzt wird. Selbst monumentale Bauten mit komplizierter Architektur wie Schloss Neuschwanstein, das Heidelberger Schloss oder ganze Stadtteile entstehen so. Sogar Tiere, ja ganze Tiergruppen oder Herden kann man bewundern und Kinder sind immer von den Märchen- und Fantasiefiguren, die oft überlebensgroß dargestellt sind, begeistert.
Es sind Sandaktivisten, normale Menschen, keine Berufskünstler, denen der Umgang mit dem Werkstoff einfach Spaß bereitet und die mit großer Wahrscheinlichkeit einmal mit der Sandburg in der heimischen Buddelkiste begonnen haben.
Auf diesen Festivals treffen sich oft Hunderte solcher Sandkünstler und alle wissen, in dem Moment in dem sie beginnen, ist ihr Kunstwerk schon dem Untergang geweiht – der erste große Regenguss wird den Zerstörungsprozess in Gang setzen, ähnlich wie bei Schneekunst das Tauwetter, aber in der Vergänglichkeit liegt wahrscheinlich auch der Reiz am Gestalten mit Sand, das wir alle einmal im Kleinen ausprobiert haben.