Tag der Serendipität
Der Tag der Serendipität ist ein Aktionstag, den erstmals die US-amerikanische Schriftstellerin Madeleine Kay am 18. August 2010 ausgerufen hat. Der Tag soll Menschen dazu motivieren, sich aus dem Alltagstrott herauszubegeben und das zufällige Glück selbst etwas anzuschieben.
Der Begriff „Serendipität“ geht zurück auf ein altes persisches Märchen mit dem Titel „Die drei Prinzen von Serendip“. Der englische Kunsthistoriker Horace Walpole bemerkte, dass die Prinzen durch eine Mischung aus Zufall und Verstand immer wieder Entdeckungen machten, nach denen sie eigentlich gar nicht gesucht hatten.
Ein berühmtes Beispiel ist die Entdeckung Amerikas durch Christopher Columbus im Jahr 1492. Obwohl er eigentlich auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien war, machte er zufällig eine ganz andere Entdeckung, die dennoch die Welt veränderte. Auch in der Wissenschaft finden sich immer wieder Fälle dieser Art von unbeabsichtigten Enteckungen, wie etwa die Entdeckung des Penicillins und des Sildenafils (Viagra).
Für diese Art der wissenschaftlichen Entdeckungen führte der Soziologe Robert King Merton in den 40er Jahren den Begriff „Serendipität“ ein. Auch im Alltag haben wir es oft mit diesem Prinzip zu tun, wenn wir etwa in Suchmaschinen oder Bibliotheken nach bestimmten Themen suchen und dabei auf andere Dinge stossen, die unser Interesse wecken.
Der Aktionstag soll uns daran erinnern, dass wir dem Glück selbst auf die Sprünge helfen können. Solange wir uns immer in den altgewohnten Bahnen bewegen, ist die Wahrscheinlichkeit gering, Neues und Aufregendes zu entdecken. Es geht im Grunde darum, dem Zufall mehr Raum zu bieten, indem man einfach mal etwas anderes macht.
Die Möglichkeiten sind dabei jedem selbst überlassen und im Prinzip unendlich. Man geht am Abend mal woanders hin oder sucht alte Freunde wieder auf, man kleidet sich einmal ganz anders ein oder setzt mal etwas um, was man bisher immer nur für die Zukunft geplant hat. Möglicherweise entdeckt man auf diese Weise ein neues Lieblingsrestaurant, ein neues Hobby oder gar den Partner fürs Leben.
Wer sich selbst bereits nach diesem Prinzip leben sieht, der kann sich am Aktionstag auch als Motivationstrainer betätigen und Menschen aufmuntern, die diesen Schritt alleine nicht wagen. Tatsächlich handelt es sich um einen Lebensstil, der nicht nur an einem Tag gelebt werden sollte.
Der Tag der Serendipität soll aber auch jene motivieren, denen es schwer fällt, die Alltagsroutine aufzugeben und sich dem Zufall zu überlassen. Daher ist es gut, zu wissen, dass man am nächsten 18. August wieder die Chance hat, sich auf diesen Aktionstag einzulassen.