Tag der UNICEF
Der 2. Weltkrieg war die größte humanitäre Katastrophe der Geschichte. Armut, Nahrungsmittelknappheit, Traumatisierung und Verlust waren Erfahrungen, die bereits die Jüngsten machen mussten. So entstand der Gedanke, ein Kinderhilfswerk bei den Vereinten Nationen zu gründen, dass sich gezielt um die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft kümmern sollte. Am 11. Dezember 1946 wurde die Gründungserklärung des „United Nations International Children’s Emergency Fund“, kurz UNICEF, verlesen.
Ursprünglich sollte die Organisation nur so lange bestehen, bis die größte Not in Europa überwunden war. Der Schwerpunkt lag in den 40er Jahren darin, die Kinder mit Milch und Lebertran zu versorgen, Rohmaterialien für Kleidung und Schuhe zu liefern und das Gesundheitswesen zu verbessern. Dazu gehörte die Versorgung mit Vitamin-A-Tabletten und die Ausbildung von Ärzten und Krankenschwestern. Ende des Jahrzehnts war das Kinderhilfswerk in 14 Ländern tätig, darunter auch Deutschland.
Bereits früh fiel das Augenmerk auch auf die Entwicklungsländer. 1950 hatte die Organisation ihre Aktivitäten auf 38 Länder ausgeweitet, darunter auch China, Israel und Palästina. Drei Jahre später wurde UNICEF zur permanenten Einrichtung als Sonderorganisation der UN erklärt. In den gerade unabhängig gewordenen Kolonialgebieten leitete man Kampagnen zur Bekämpfung der Krankheiten, wie Malaria, Tuberkulose und die Himbeerpocken ein. Das Kinderhilfswerk der UN setzte Ärzte ein, die mit dem Fahrrad von Dorf zu Dorf fuhren und Impfungen durchführten. Genauso wichtig war die Grundversorgung mit ausreichenden Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. Am 30.06.1953 wurde das Deutsche Komitee für UNICEF e.V. gegründet. Seit 1954 werben Prominente als UNICEF-Botschafter für Solidarität und Mithilfe. Den Anfang machte der Komiker Danny Kaye.
Die Entwicklungshilfe in den 60er Jahren war durch spezielle Programme für Kinder und Frauen geprägt. Die Lebensbedingungen wurden oft mit einfachen Mitteln verbessert, wie Hygieneaufklärung, Latrinen und Handpumpen. 1965 erhielt UNICEF für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis, der erstmals an eine Organisation verliehen wurde.
In den 70er Jahren gelang es dem Kinderhilfswerk ein einfaches Mittel gegen die Austrocknung bei Durchfall zu entwickeln. Die Orale Rehydrationstherapie besteht aus einer Mischung von Salzen und Glukose und sorgt dafür, dass die Patienten rasch wieder Flüssigkeit aufnehmen können. Zuvor waren jährlich 5 Millionen Kinder an Cholera und Durchfallepidemien verstorben.
1989 verabschiedete die UN-Konvention das „Grundgesetz für Kinder„. Es gewährt das Recht des Kindes auf Überleben, Schutz, Entwicklung und Beteiligung. Im Jahr darauf versammelten sich 70 Staats- und Regierungschefs beim ersten Weltkindergipfel in New York.
Mit dem neuen Jahrtausend wurden die Milleniumsziele verabschiedet. Weltweit sollte die Armut überwunden, Frieden und Bildung garantiert werden. 2015 wurden abermals neue Entwicklungsziele formuliert. Zugleich aber war das Ausmaß der Gewalt und der humanitären Krisen auf einem neuen Höhepunkt angelangt, den es so seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben hatte
Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen und prägen damit eine Gesellschaft. UNICEF ist überall aktiv, wo Kinder in Not sind, ob in Kriegsgebieten oder bei Naturkatastrophen. Das Kinderhilfswerk kümmert sich um medizinische Versorgung, hilft in Hungergebieten und betreut traumatisierte Kinder. All das wird hauptsächlich über Spenden finanziert. Auch du kannst mit einer kleinen Spende das Leben eines Kindes verbessern.
Auf dieser Seite des Kinderhilfswerk der UN (UNICEF) findest du weitere Informationen zu aktuellen Projekten für Kinder in Krisen- und Katastrophengebieten.