Welt-Ei-Tag
(Relativ) harte Schale – weicher Kern.
Erstmalig begangen wurde der Aktionstag im Jahr 1996 – damals fand die Konferenz der „International Egg Commission“ in Wien statt und seitdem wird der Welt-Ei-Tag an jedem zweiten Freitag im Oktober standesgemäß begangen.
Das eierproduzierende Gewerbe (womit nicht die Hühner gemeint sind) ruft uns dazu auf, an diesem Tag ganz bewusst Eierspeisen zu verzehren und Veranstaltungen zum (fast) runden Thema zu besuchen.
In der europäischen Union ist die Kennzeichnung von jedem einzelnen (Roh)ei Pflicht. Das Resultat sind dann Stempel auf Eiern und Bezeichnungen, die wiederum so eindeutig uneindeutig sind, dass der ernährungsbewusste Konsument im Supermarkt vor dem Eierregal steht und nicht so recht weiß, hinter welchem Label sich denn nun das „gesunde Ei vom glücklichen Huhn“ verbirgt: Bodenhaltung versus Bio oder vielleicht doch Regionalerzeugnis?
Um dem ein Ende zu bereiten, hier ein kleiner Weg durch den Kennzeichnungsdschungel:In der EU sind seit 2012 nur noch die folgenden vier Arten der Hühnerhaltung gestattet.
- 0 = Bio-Freilandeier (Stall mit Sitzstangen, 6 Hennen pro m², mind. 4 m² Auslauf im Freien je Henne, Futter ist zu 85% Bio (nach „EG Öko-Verordnung“), bei Krankheiten kommen Naturheilmittel und homöopathische Arzneien bevorzugt zum Einsatz, das Huhn kann scharren – im Stall und im Freilandgehege ist der Boden darauf abgestimmt)
- 1 = Freilandhaltung (herkömmliches Futter und Arzneimittel, Stall mit Sitzstangen, 9 Hennen pro m², mind. 4 m² Auslauf im Freien je Henne, das Huhn kann scharren – im Stall und im Freilandgehege ist der Boden darauf abgestimmt)
- 2 = Bodenhaltung (herkömmliches Futter und Arzneimittel, Stall ohne Sitzstangen, 9 Hennen pro m², kein Auslauf im Freien, nur 1/3 des Stalls ist auf das „Scharrbedürfnis“ einer Henne abgestimmt, wenig oder kein Tageslicht)
- 3 = Käfighaltung (herkömmliches Futter und Arzneimittel, Sitzstangen oft niedrig, 0,8 m² je Tier, kein Auslauf im Freien, das Huhn kann nur bedingt scharren – Streu wird häufig durch Gummimatten ersetzt, Gemeinschaftsnester, wenig oder kein Tageslicht)
Sowohl auf der Verpackung als auch auf dem Ei selbst ist die Haltungsform benannt.
Eine Ziffern- und Zahlenkombination gibt Aufschluss über den Ursprung des Eis und die Art der Hühnerhaltung.
zum Beispiel: 0-DE-12 34567
0 bezeichnet hier die Haltunsform „Bio“
DE steht für Deutschland als Ursprungsland
12 bezeichnet das Bundesland (hier Brandenburg)
34567 jeder Eierzuchtbetrieb hat eine eigene Kennziffer
Eggs from Claire Thomas on Vimeo.