Welt-Hepatitis-Tag
170 Millionen Menschen sind laut der WHO weltweit mit Hepatitis C infiziert. Diese traurigen Zahlen zeigen vor allem Eines deutlich auf: Dass trotz guter Behandlungsmöglichkeiten in vielen Fällen keine Therapie unternommen wird, weil die Erkrankung gar nicht oder erst viel zu spät diagnostiziert wird. Davon sind nicht nur Entwicklungsländer betroffen, sondern auch moderne Industrieländer wie Deutschland und die USA. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts haben etwa eine halbe Million Deutsche eine Virus-Hepatitis. Um die Bevölkerung mehr für diese weit verbreitete Erkrankung zu sensibilisieren, wurde der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli ins Leben gerufen.
Seit 2011 findet der Aktionstag am Geburtstag des amerikanischen Mediziners Baruch Samuel Blumberg statt, der 1965 ein Protein des Hepatitis-B-Virus entdeckte. Er ist von der WHO als internationaler Gesundheitstag anerkannt und findet weltweit statt. In Deutschland wird er von der Deutschen Leberhilfe e.V. ausgerichtet. Das Tückische an der Erkrankung ist das häufige Fehlen von Symptomen im Frühstadium. Darüber hinaus wird auch von Medizinern häufig nicht ausreichend nachgeforscht, wenn Patienten erhöhte Leberwerte aufweisen. Personen mit hohem Risiko (beispielsweise nach Geschlechtsverkehr ohne Verhütung) sollten daher beim Arzt einen Test durchführen lassen.
Von allen viral bedingten Leberentzündungen können Typ B und Typ C chronisch verlaufen. Dabei ist der Übertragungsweg bei Variante B einfacher, denn bereits der Kontakt mit Körperflüssigkeiten kann zur Infektion führen. Diese verläuft akut und kann nur in 5% der Fälle chronisch werden. Typ C ist die „heimliche“ Erkrankung, da der Verlauf von Anfang an chronisch und häufig symptomlos ist. Um sich anzustecken, reicht Sex allein nicht aus – es muss zu einem direkten Blutkontakt kommen. Leider hat die gefährliche Lebererkrankung bislang nicht den Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung erreicht wie beispielsweise HIV. Während hierzulande jährlich etwa 14.000 Menschen an Hepatitis sterben, fordert AIDS nur etwa 550 Tote. Es bleibt zu hoffen, dass durch diesen Aktionstag mehr Betroffene sensibilisiert werden und den Weg zur richtigen Therapie finden.